Mittwoch, 25. Mai 2011

Unlogisches oder Arbeitsplatzbeschaffung in Lateinamerika - Teil 2

Hier der zweite Teil:
  • Filme (oft Horror-Filme oder blutige Action-Filme) in Bussen werden erst dann gezeigt wenn alle im Bus schlafen wollen.
  • In Suedamerika sind Geschaefte des selben Typs immer nebeneinander. Beispiel: Es gibt Strassen, in der sind nur Moebel-Geschaefte, in einer anderen gibts nur Sarg-Geschaefte, etc. 
  • Brotmarkt in Cusco: ca. 30 Staende Seite an Seite, die die exakt selben Brot-Sorten verkaufen (auch keine Qualitaetsunterschiede)
  • Alle Busfirmen, die die Strecke A nach B befahren, fahren zB um 7 oder 8 Uhr ab. Wieso faehrt nicht einer am Nachmittag?
  • "Pachamama" ist in Bolivien die "heilige Mutter Erde". Warum schmeisst dann fast jeder Bolivianer Muell auf die Strassen? Vermutung: kommt noch von frueher, weil alles verrottet ist?

2 Kommentare:

  1. liebe teresa und lieber dan,

    sende euch liebe grüße aus wien. ich verfolge nun schon seit monaten euren blog und bestaune eure erlebnisse und fotos! ich hoffe, es geht euch gut und ihr verbringt noch eine schöne zeit in lateinamerika.
    ich hoffe auch, dass wir uns noch mal vor eurem umzug nach schweden treffen können


    ich wünsch euch alles liebe, dani




    ps. zu euren letzten beiträgen zu unlogisches in lateinamerika 1+2, habe ich mir ein paar gedanken gemacht, welche ich euch nicht vorenthalten möchte. die titulierung "unlogisch" hat bei mir eher negative assoziationen geweckt (was ihr jetzt hoffentlich nicht als persönliche kritik versteht, sondern als meine persönliche meinung, die sich nicht allein auf eure postings beziehen sondern darüberhinaus):

    solche dort scheinbar "normalen" abläufe, rituale, welche durchaus aus EINER bestimmten perspektive zu belächeln oder zu verurteilen sind, sagen wahrscheinlich mehr darüber aus, wie "wir" europäerInnen die dinge sehen.

    edward said und stuart hall (der westen und der rest) haben sich mit jenen konstruktionen über "die anderen" oder "die orientalen" beschäftigt, welche mehr mit einer "okzidentalen selbstvergewisserung" (dietze) zu tun haben, als mit den "forschungsobjekten" oder zu beobachteten an sich. die aufklärung und die damit verbundene konstituierung der europäerInnen, als vernünftig/rational, entwickelt etc wurde historisch betrachtet konstituitiv möglich durch einen gewaltvollen abgrenzungsdiskurs gegenüber den von europäern damals so titulierten "edlen wilden" (mitunter ja in lateinamerika) / welchen einerseits faszination und anderseits ekel entgegengebracht wurde. jene "anderen" wurden als nicht entwickelt und irrational/unlogisch konstruiert - wieder ausgehend von einer okzidentalen perspektive oder selbstvergewisserung.
    nur privilegierte positionierungen und denkweisen werden zumeist nicht hinterfragt ( weiß-sein, Mann-sein, bürgerlich-sein...). ihr kennt bestimmt ja auch den film "das fest des huhnes" http://www.youtube.com/watch?v=ieRaqYq_8FE , welcher mit eben jenen impliziten denkstrukturen bricht.
    ich finde geschichte und die eigene involviertheit und verwobenheit in eben jene, sollte man/frau als (privilegierte/r europäer/in) stets reflektieren...

    mir persönlich erscheint es auch unlogisch, warum es 30 stände mit gleichen brot-sorten nebeneinander gibt (gibt es dann sowas wie konkurrenz-denken?) oder warum busfirmen nicht mehr dem prinzip des angebots/nachfrage nachkommen und kompetitiver denken... allerdings sollte ich mich dann auch fragen, inwiefern mir kapitalistische denkweisen schon so einverleibt sind, dass ich sie schon (logisch) voraussetze.

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  2. Liebe Dani,

    danke fuer die ausfuehrliche Analyse, du hast absolut Recht.

    Freilich ist das nur unser persoenlicher Eindruck und Auffassung von "logisch". Wir wissen, dass man Kontinente aufgrund Geschichte, Kultur, Politik, etc. nicht vergleichen sollte. Dennoch wollen wir unseren Bloglesern schildern, wie gewisse Sachen hier ablaufen und wir erleben.

    Klar ist unsere persoenliche Kritik drin, zum Beispiel bezueglich Prozessen die in Europa "besser" laufen - klar, subjektiv. Aber wir finden absolut nichts positives daran, wenn kleine Kinder in Bussen Horror-Filme schauen muessen, die selbst uns grausen und Leute die Umwelt verschmutzen (das gilt auch fuer Europa!). Wir wurden oft ausgelacht und verdutzt angeschaut, weil wir unsere eigenen Einkaufstaschen mitbrachten. Die umweltbezogenen Punkte (u.a. Pachamama, unnoetige Rechnungen ausdrucken, etc.) sollten auch eine gewisse Kritik an das Umweltbewusstsein der Bevoelkerung selbst und vorallem der fehlenden Aufklaerung und Wichtigkeit der Politik und Wirtschaft sein.

    LG und bis bald aus Mexiko,
    Danesa

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