Donnerstag, 24. März 2011

KONUNGARIKET SVERIGE!

Haben soeben die frohe Botschaft erhalten:
Von fast 400 Bewerbern wurden 40 Leute aus der ganzen Welt fuer das Masterstudium Environmental Studies and Sustainability Sciences genommen - eine davon bin ich!

Danke an alle die mich in dem intensiven Bewerbungsverfahren unterstuetzt haben! Ohne euch, vor allem Ilona, Petra, Steffen, Daniel, Maria, Mutti und Vati, waere das sicher nicht so reibungslos verlaufen! Danke euch!

Ab August werden wir also nicht mehr in Suedamerika, nicht in Oesterreich, sondern im Land der blonden Leute, des Knaeckebrotes, der Fleischbaellchen, des IKEAs, der Holzhuetten, der Seen, der Elche und der Nadelwaelder hausen!

Jetzt wird gefeiert! :)

Sonntag, 20. März 2011

Bienvenidos a Bolivia

Update 23.03.2011: neue Fotos von Potosì.

Villazón.
Grenzueberschreitung dauert gesamt 2,5 h. Bruder von Praesident Morales drueckt uns den Stempel in den Pass (zumindest sieht er so aus) und dann warten wir noch 3 h auf den Zug. Hier ist auch Carnaval, aber mit Wasserbomben und -pistolen (scheint noch mehr Alk im Spiel zu sein). Zahlen 1,50 Euro fuer 3h Zugfahrt durch wunderschoene Landschaft.
Bienvenidos a Bolivia.

Elenia und Diego aus Argentinien, die mit uns die Warte-Zeiten ueberbrueckten.

Der Bahnhof. Wir sind zuerst vorbeigelaufen, weil er wirklich nicht wie ein Bahnhof aussieht.

Tupìza.
Wild-West-Flair auf 2.900 m. Die Stadt stinkt nach rohem Fleisch. An allen Ecken haengen ungekuehlte halbe Schweinskadaver. Faschings-Dienstag (hier "dia del ch´alla" genannt) - wir werden von vermeintlichen Schuessen geweckt, aber es sind "nur" Schweizer-Kracher: Wir haben mittlerweile nicht nur mehr von den Schnee- und Wasserattacken Angst, sondern auch, dass sie uns mit Schweizer-Krachern anschiessen!
Warten auf eine 4-Tages-Tour (siehe naechstes Kapitel unterhalb) 3 Tage lang, weil:
* 1. Mittwoch: Fahrer koennen nicht fahren, wegen Alk-Konsum vom Vortag
* 2. Donnerstag: Benzinlieferung fuer Tankstelle per Lastwagen kommt aufgrund starken Regens nicht
* 3. Freitag: Ein Ersatz-Teil fuer kaputtes Auto wird per Zug aus Zentralbolivien erst geliefert.


Tupiza. Hier wollten einst Butch Cassidy und Sundance Kid eine Bank ausrauben.
2 Moeglichkeiten gibts in fast ganz Lateinamerika: 1. Leitungswasser trinken und den flotten Otto treffen oder 2. Wasser kaufen und Unmengen von Muell erzeugen (in Boliven kann man nicht einmal 5l Kanister kaufen).


4-Tages-Tour in den Sued-Westen Boliviens bis Salar de Uyuni.
Tag 1.
Wir werden fuer unsere Geduld belohnt - bekommen Jeep inklusive Fahrer & Koechin nur fuer uns 2 (zum selben Preis als waeren wir zu viert - Grund: die lange Wartezeit (siehe oben)). Dafuer muessen wir 14 Israelis in der Caravane dulden. (*)
Erster Sattel auf knapp 5000m; wir spueren von der Hoehe aber nichts wegen Coca-Blaetter-Konsum. Strassen sind nur fuer Gelaendewagen + schwindelfreie Insassen. Wir erleben einzigartige & abwechslungsreiche Landschaften bei 8h Fahrzeit fuer 240 km. Lamas und Vicuñas gibts hier wie Kuehe in Argentinien. Auch schneebedeckte 6000er-Gipfel. Unterkunft in Collpani (4250m) - Zimmerboden ist aus Erde, Bett aus Stein. Trotz Kaelte und ungewoehnlicher Unterkunft schlafen wir wie Babies...
Unser Jeep.

Teresa beim Coca-Blaetter-Naschen.



Kleine Lamas.
Ein Strauss  Ñandu.

Vicuñas. Interessante Eigenschaften: Alle Vicuñas werden innerhalb von 10 Tagen im Februar geboren (d.h. es gibt kein Tier, das zwischen Maerz und Jaenner geboren ist). Kommen 6 Tage ohne Wasser aus. Weibchen sind die Fuehrer einer Herde. Schauen aus wie eine zarte Mischung aus Lama und Reh.



Tag 2.
Weiterhin werden wir privilegiert behandelt - immer 2-Bett-Zimmer, Essen fuer 4 Personen, wir kommen uns jetzt doch ein bisschen bloed und ausgeschlossen vor (Israelis wollen sich nicht unbedingt mit uns abgeben). Aber: Die "surreale" (steht so in jedem Reisefuehrer) Landschaft mit gruenen (Arsen) und bunten (Mikro-Organismen) Lagunen, Geysire (Schwefel), Flamingos (rosa & weiss), Wuesten & Berge (alle braun-Arten), Vulkane (braun mit weissem Zuckerdach) machen alles wett! Wir baden in einem natuerlichen Thermalbecken mit 35° C. Hoechster Punkt der Tour: bissi mehr als 5000m, Unterkunft in Huallajara an der Laguna Colorada (4.560m).

Man vermutet, in Lateinamerika den besten Kaffee zu bekommen. Wer erkennt was wir trinken muessen? Effekt der Globalisierung... Traurig.


Eine der drei Flamingo-Arten Boliviens.

Wuestig.

... alles in allem extrem abwechslungsreich.

Ein Bad in der Naturtherme.
Laguna Colorada. Mikroorganismen geben dem See die rostbraune Farbe.

Fumeroles. Rachende nach Schwefel stinkende Loecher.


Tag 3.
5 Uhr Tagwache. "Baum aus Stein" sehen wir noch im Halbdunkeln. Fruehstueck bei Sonnenaufgang bei wunderschoenem See. Felsenwueste fuer uns Klettermaxis. San Cristobal - komplette Stadt wurde uebersiedelt (auch die Kirche - Stein fuer Stein), da die Stadt im Weg war fuer Minen-Abbau. Den Minenarbeitern + Familien wird als Ausgleich zur "Vertreibung" aus der Stadt viel gezahlt und viel geboten (allerdings ist die Behandlung der Minenarbeiter umstritten). Wir sehen Quinoa-Felder, passieren Uyuni, und fahren endlich in das Ziel der 4-Tages-Tour: Die "Salar de Uyuni" - den groessten und hoechstgelegenen Salzsee bzw Salzwueste der Welt. Uebernachtung in Colchani - in einem Haus aus Salz. Auch die Betten sind aus Salz.

Felsformation "Condor sin cabeza" (Kondor ohne Kopf) - hier hat's aber einen Kopf!

Der Baum aus Stein.

Quinoa-Feld. El grano del oro.

Die Kirchemauer von San Cristobal, die Kirche wurde Stein fuer Stein uebersiedelt.

Endlich Salzwueste. Zur Regenzeit ist die Salar knoechel- bis knietief ueberflutet. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort.


Diese Art von Fotos machen hier alle Touristen. Es hat sogar Leute gegeben, die 2-3 Stunden lang nur mit diesen Fotos beschaeftigt waren (wir 10 Minuten)... Wir haben teilweise den Eindruck, dass die Leute nur wegen diesen Fotos die Salar besuchen...



Tag 4.
Wieder um 5 Uhr aufstehen, um den beeindruckenden Sonnenaufgang ueber dem Salzsee zu sehen.



Salz wird ausschliesslich manuell abgebaut und nicht exportiert.

Mit Koechin Marta und Fahrer, Guide, Koch, Mechaniker, Museumsfuehrer und Fotograph Ronald.

Ende der Tour - hoechst empfehlenswert!!!

(*) Ad Isreali: Israeli-Maenner muessen 3 Jahre zum Militaer, Frauen 2 Jahre - wenn sie fertig sind, gehen alle auf Reisen. Die meisten naemlich ab Jaenner von Argentinien gen Norden... Obwohl Israel nur 7,6 Mio. Einwohner hat, treffen wir die meisten Reisenden aus diesem Land.

Uyuni.
Ausgeruestet mit Coca-Blaettern und Estebia (um den bitteren Coca-Geschmack zu versuessen), machen wir uns auf den Weg - im Bus auf holpriger Strasse (es wird allerdings schon ein bisschen asphaltiert - obwohl wir in Bolivien noch nicht viel Asphalt gesehen haben) in die hoechste (Gross-)Stadt der Welt: Potosí.

Potosì.
Die Luft ist wieder mal duenner als am Grossglockner - rund 4000m.
Besuch des Ojo de las Incas (Auge der Inka): eine Vulkanlagune mit mehr als 30 Grad, in der Mitte ca. 22 m tief. Wiedermal im Kino: Bolivianischer Film (echt schlechte Story mit echt schlechten Schauspielern), Film faengt 10 Minuten frueher an (!), aber kostet nur € 1,10, (salzige) Popcorn um 33 Cent.
Wichtigste Minenstadt Boliviens. Teresa besucht den Minenabbau am Cerro Rico. Abgebaut wird Zinn, Kupfer und Silber. Zuerst kaufen die Touristen kleine Geschenke fuer die Minenarbeiter (Coca, Dynamit, Alkohol, Zigaretten) um sich quasi mit ihnen gut zu stellen. Die Mine ist dunkel, es ist kaum zu atmen wegen dem Staub, sehr heiss und schwierig voranzukommen, weil ein Grossteil hockend, teilweise kletternd und rutschend und ein paar Mal sogar robbend zu bewaeltigen war. Platzangst (ok Angst allgemein) komplett fehl am Platz. Treffen mit Minenarbeiter: Einer davon war 14 und einer 19, der seit 4 Jahren in der Mine arbeitet. Die Kinder starten teilweise schon mit 10 Jahren in der Mine zu arbeiten um sich Schulbuecher kaufen zu koennen oder die Familie zu unterstuetzen. Laenger als 10 Jahre arbeitet kaum wer in der Mine; Minenarbeiter sterben an einer "Staublunge", aber auch an Steinschlaegen oder Explosionen, Lebenserwartung bei nicht einmal 50 Jahren. Frauen (von verstorbenen Minenarbeiter) arbeiten am Tagbau. Knappe 2 h in der Mine setzen mir sehr zu: Ich bin zutiefst beruehrt und verliere meine Stimme durch den Staub.

Vulkanlagune mit Nati aus Argentinien. Besser nicht in der Mitte schwimmen => Strudel!

Hier hatte Teresa noch leicht lachen.

Volkstanz (mit Playback-Musik).

Bitte hineinzoomen, um zu erkennen was links auf dem Tisch liegt.


Was faellt euch bei den letzten 4 Fotos auf? (Hinweise hatten wir schon gegeben...)

Fuerstenfeld faehrt Rad

Jetzt mal News aus Fuerstenfeld, Oesterreich:
Fuerstenfelder aufs Rad! Egal ob zum Einkaufen (es gibt Fahrradkoerbe), zum Kaffee (fair gehandelt bitte), ins Freibad (bald), ins Pfeilburgmuseum (wirklich sehenswert) oder in die Arbeit und Schule. Lasst euer Auto zu Hause rasten und tut was fuer euch und die Umwelt!
Am 2. Juli gibts dann am Hauptplatz eine Abschlussveranstaltung - da sind auch Daniel und Teresa frisch von Lateinamerika zurueck, eine gute Gelegenheit :)
Hier gibts mehr Infos:
http://www.facebook.com/fuerstenfeldfaehrtrad

Dienstag, 8. März 2011

Die Schoene und das Biest

Salta.
Fuer uns und auch fuer die Argentinier die schoenste Stadt (sie wird "La Linda" - "Die Schoene" genannt). Alte Kolonialbauten und ein Aussichtsberg. Kino: Film "Rango", € 2 Eintritt, suesse Popcorn, Ventilatoren uebertoenen Lautsprecher, Bild unscharf, Abspann nicht mehr gezeigt, Atmosphaere wie in den 60ern - cool!
Carnaval: Die Luftschlangenattacken (eigentlich "nieve" fuer Schnee) sind beim Umzug noch heftiger, der Umzug wieder bunt und schraeg.
Catedral San Francisco.

Im Kino.

Am Cerro San Bernardo mit Ausblick auf die Schoene.

Mir graust immer mehr vor Fleisch. Waeeehhh.




Tilcàra.
Urspruenglich: erwarten Ruhe und Ausfluege in die Quebrada (Unesco-geschuetztes 7-Farben-Tal).
Realitaet: Carnaval-Chaos (kilometer-langer Stau vor Dorf, Strassen sind menschen-ueberfuellt, Schnee-Sprueh-Chaos, keine freien Betten). 
Wir steigen in den naechsten Bus gen Norden.

Humahuaca.
Ebenfalls Carnaval-Chaos, finden dennoch Dach ueber Kopf (im ueberteuerten Matratzen-Lager - ohne Tuer). Starker Regen haelt Argentinier nicht vom lauten Feiern ab.
Wir beschliessen, vom argentinischen Carnaval nach Bolivien zu fluechten.

Ein mittelgrosser Kaktus - es hat gepiekst (aber nur in die Jacke).

Ein kleiner, traditioneller Teufel.


Und somit: "Don`t cry for us Argentina"!
Wir waren auf den Tag genau 1 Monat hier.

Alles Liebe!
Daniel und Teresa


Samstag, 5. März 2011

Die Anden und die Schluchten

Tafì del Valle.
Anstrengende 24-Busfahrt in den Nordwesten Argentiniens. In Tafì (ca 2000m) - in einer schoenen Hochebene in den Auslaeufern der Anden - finden wir Ruhe. Klima ist kuehler als bisher, endlich. Ausflug zum Park der Menhire (laengliche, bis zu 3m hohe Steine, vor langer Zeit als Kultstaetten aufgebaut). Der "echt gut"-Verweis aus unserem Polyglott-Nicht-Rucksack-Reisenden-Reisefuehrer ist leider selten ernst zu nehmen.

Achtung, schwimmende Kuehe!

Die Hochebene in der Tafì liegt.

Ein 3m hoher Menhir (ja, Teresa ist gewachsen).

Unser erstes echtes Lama.


Cafayate. 
Der flotte Otto reist ein bisschen mit uns mit, ein laestiger Reisebegleiter, dennoch kosten wir Wein-Eis und geniessen die Dachterrasse inklusive Dauer-Hundegewinsel und Sternenhimmel (wir sehen das "Kreuz des Suedens" - Sternenbild, das man von Mitteleuropa aus nicht sieht). Ausflug in die Quebrada (Schlucht) de Cafayate: Fotos beschreiben wieder mal mehr als Worte.






Der Hund von unserem Guide (samt Schatten vom Guide).



 

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